René Maertz

Fragen

Man muß sich fragen, wieviele dieser jungen Menschen, die uns heute ihr musikalisches Können zeigen, im Jahre 1995 noch in unserer Gegend ansässig sein werden. – Mit diesem Gedanken hatte Bürgermeister Michel Wehrhausen, gelegentlich des Clerfer RTL-Tages den Kern der Nordöslingfrage bloßgelegt. In dieser Perspektive liegt auch ein für die hiesige Bevölkerung geradezu tragisches Moment: je besser die berufliche Ausbildung der Jugend, desto geringere Chancen hat sie, im Kanton einen angemessenen Arbeitsplatz zu finden.

Doch scheint sich während der vergangenen Wochen eine neue Entwicklung anzubahnen. Im Bericht über die Sitzung des Ministerrats vom 15ten Februar hat der Regierungschef zugesagt, in Kürze eine Kommission einzusetzen, die sich der Aufgabe widmen soll, geeignete Maßnahmen zur Gesundung unserer Gegend vorzuschlagen. Diese Kommission soll sich, nach den Angaben des Herrn Staatsministers, aus Vertretern der interessierten Ministerien und Repräsentanten des Kantons Clerf zusammensetzen.

Zu hoffen ist, daß dieses Gremium seine Arbeit rasch in Angriff nimmt und auch vorantreibt. Zu fordern wäre, daß endlich ein Gesamtkonzept zustande kommt. Es wird kaum genügen vornehmlich Detail- und Randfragen abzuklären.

Wir sind nach wie vor der Ansicht, daß das aktuelle wirtschaftspolitische Instrumentarium, das Investitionsbeihilfen von etwa 25 Prozent vorsieht, nicht ausreicht. Ein allgemein anerkanntes Notstandsgebiet erfordert eben angepaßte Notstandshilfen.