Léon Braconnier

Was dem Cliärrwer Kanton Mitte 2008 am Herzen liegt…

  1. Ein Wort des Dankes an einen guten Freund
    In dieser Nummer des Cliärrwer Kanton, die zweite des Jahres 2008, wird kein Name häufiger erwähnt als der von Professor Jos Goedert. Und das völlig zu recht.
    Viele hundert Seiten hat Herr Goedert unserer Zeitschrift geschenkt. Das ist die eine Wahrheit. Die andere ist, dass für diese Seiten tausende und abertausende Stunden intensiver Nachforschungen notwendig waren. Niemand hat diese Stunden gezählt. Aber sicher ist: De Cliärrwer Kanton verdankt dem früheren Direktor der Nationalbibliothek so manches. Akribisch recherchierte Arbeiten auf wissenschaftlich höchstem Niveau, historische Dokumentationen von unschätzbarem Wert, ein facettenreicher Fundus, der in Luxemburg garantiert einmalig ist. Aber nicht nur das: Jos Goedert sicherte unserer Zeitschrift Glaubwürdigkeit und Ansehen. Und das jahrzehntelang. Zusammen mit Tony Bourg, Lex Jacoby, René Maertz und vielen anderen verschaffte Jos Goedert dem Cliärrwer Kanton eine Autorität, die auch im gesellschaftlichen Engagement unserer Vereinigung ihren Niederschlag fand.
    Lieber Jos Goedert: Ihr wertvoller Beitrag, auf den wir in dieser Nummer ausgiebig eingehen, bedeutet für den Cliärrwer Kanton nicht nur eine historische und literarische Bereicherung, man kann ihn auch als eine wunderschöne Liebeserklärung an eine Region und ihre Bewohner begreifen. Das hat uns gut getan, besonders in Zeiten, in denen es dem Kanton nicht so gut ging. Und es macht Mut für die Zukunft. Durch Ihre vielschichtigen Artikel haben Sie unserer Geschichte ein Gesicht gegeben, Anonymität durch Namen ersetzt.
    Sie haben dieser Geschichte, der Region und den Menschen Würde gegeben.
    Dafür möchten wir uns sehr respektvoll bedanken und Ihnen zu Ihrem hundertsten Geburtstag von Herzen gratulieren.
  2. Unsere « Journées du Chant Grégorien »
    Im Jahre 1910 eingeweiht, feiert die Clerfer Abtei bald hundert Jahre. Aus diesem Grund finden zurzeit umfangreiche Arbeiten statt. So bleibt die Abteikirche eine längere Zeit geschlossen, voraussichtlich bis zum Frühjahr 2009. Die Nachricht, es gäbe aus diesem Grund 2008 keine Ausgabe unserer Gregorianischen Tage, hat eine gewisse Enttäuschung hervorgerufen. Anregungen, wenigstens ein Konzert zu organisieren, häuften sich. Diesem Wunsch kommen wir gerne nach. Herr Jos Roemen, Dechant in Clerf, stellt uns freundlicherweise am Sonntag, den 12. Oktober die Clerfer Dekanatskirche zur Verfügung und wir laden schon jetzt alle Freunde unserer « Journées du Chant Grégorien » ein:
    Sonntag, den 12. Oktober 2008, 15.00 Uhr
    Dekanatskirche Clerf
    Gregorianisches Konzert
    Frauenchor « Mediae Aetatis Sodalicium » aus Cremona (Italien) unter der Leitung von Professor Nino Albarosa
    Schon 2001 hatten wir dieses feine italienische Ensemble zu Gast, und freuen uns sehr auf das Wiedersehen.
    Leider können wir keine Platzreservierungen entgegen nehmen, da der Eintritt (wie gewohnt) frei ist.
  3. Die ungewisse Zukunft der dreispurigen N7…
    In der rezenten Vergangenheit ist die größtenteils dreispurige Straßenverbindung von der Nordstadt bis zur Nordspitze einmal mehr in die Schlagzeilen geraten. Presseberichte, Leserbriefe, Artikel im Cliärrwer Kanton, parlamentarische Anfragen. Man warnt vor dem drohenden Verkehrskollaps, man beschuldigt die Trasse, eine « Todesstrecke » zu sein. Jeder von uns hat tatsächlich schon kilometerlange Kriechfahrten hinter sich, aber auch erlebt, wie rasend schnell tollkühne Fahrer daher brausen. Es grenzt an ein Wunder, dass die Zahl der Unfälle nicht höher liegt. Im Juni sind nun eine Reihe Maßnahmen angekündigt worden, um die Situation zu entschärfen. Viele basieren auf Repression. Ob deren therapeutische Wirkung freilich ausreicht, wird sich zeigen.
    Eines scheint klar: auch wenn die aktuellen Spritpreise dem Individualverkehr einen Dämpfer versetzen, mit gut gemeinten, aber unter dem Strich womöglich kosmetischen Korrekturen wird den Problemen Kapazität und Sicherheit auf der N7 nicht beizukommen sein. Die Möglichkeit eines vierspurigen Ausbaus mit einer kalifornischen Mauer sollte ernsthaft geprüft werden. Und die angekündigten Ortsumgehungen dürfen nicht ewig auf der langen Bank sitzen bleiben.
    Die Nordstraße beinhaltet nicht nur das im Bau befindliche tunnelreiche Teilstück, sondern eben auch die Trasse von Ettelbrück nach Wemperhard. Eine landschaftlich wahrlich reizvolle Strecke, die aber irgendwann vor dem Zusammenbruch stehen wird. Dieser Kollaps kündigt sich jeden Tag während den Spitzenstunden an. Von den kilometerlangen Schleichfahrten mit 40 km/h ganz zu schweigen, sofern es zwischen den Engpässen freie Fahrt gibt, wird zum Halali geblasen, aus dem Führerschein wird ein Jagdschein. Waghalsiges Überholen, Einfädeln längst hinter dem Verbot, was hier tagtäglich abgeht, geschieht ohne Netz..
    Wir sollten diese Situation nicht länger akzeptieren, sie ist weder gottgewollt, noch Fatalität.