André Bauler
Die Zukunft des „De Cliärrwer Kanton“ ist gesichert!
Am diesjährigen Pfingstmontag legte der langjährige und hochverdiente Präsident der Vereinigung „De Cliärrwer Kanton“ sein Amt nieder. Mehr als dreißig Jahre lang leitete Léon Braconnier den ein, der 1979 ins Leben gerufen wurde, mit unermüdlichem Engagement und viel Sachverstand. Ihm gilt unser Respekt für seine hervorragende Leistung. Wir wünschen Léon Braconnier alles Gute für die Zukunft und werden sein nachahmenswertes Beispiel in guter Erinnerung behalten.
Am 21. November hat uns der luxemburgische Schriftsteller und Literaturpreisträger Lex Jacoby, unser langjähriger Chef-Redakteur, für immer verlassen. Wir verneigen uns vor seiner Lebensleistung und seinem literarischen Schaffen. Ihm gilt unser großer Dank und unsere hohe Anerkennung für seine jahrzehntelange Treue und Freundschaft dem „De Cliärrwer Kanton“ gegenüber. In dieser Nummer erinnert Henri Keup in einem Artikel an diese leuchtende Persönlichkeit aus unserem nationalen Kulturleben. „De Cliärrwer Kanton“ muss nun zuversichtlich in die Zukunft blicken. Es geht darum, das Erbe und den Geist der Gründerväter zu bewahren, aber auch dafür zu sorgen, dass der Verein weiterhin die Sorgen der Bevölkerung des Öslings thematisiert und auch kulturelle Akzente setzt. Der Vorstand möchte sich in Zukunft auf die Zeitschrift konzentrieren und dafür Sorge tragen, dass diese regelmäßig durch die Beiträge bewährter, aber auch neuer Autoren bereichert wird. Dies ist unsere Kernaufgabe, die wir sehr ernst nehmen.
In letzter Zeit haben wir weitere Autoren gewinnen können, sei es im Rahmen der Sondernummer über Gedenkstätten des Nordöslings oder für die nun vorliegende Weihnachtsnummer 2015. Christian Arend koordiniert auch weiterhin die Zusammenstellung der Texte mit Hilfe seines Redaktionsteams, dem auch mittlerweile zwei neue junge Mitarbeiter angehören: Sven Girrens (Fotos) und Jeff Bourgraff (Korrekturen). Beide haben sich spontan bei uns gemeldet und wir danken ihnen herzlich für ihre Bereitschaft, unserer Vereinigung mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Jeff Bourgraff aus Clerf ist Germanist und Deutschlehrer im „Nordstad-Lycée“. Sven Girrens wohnt in Trotten und ist administrativer Angestellter in einem Industriebetrieb. Donato Petracca aus Ulflingen, der im „Lycée du Nord“ unterrichtet, wird künftig die Korrekturen der französischen Texte übernehmen.
Darüber hinaus ist es Adrien Wouters gelungen, die Bibliothek Tony Bourg zu reorganisieren. Adrien hat in den Wochen des Übergangs eine zuverlässige und unermüdliche Arbeit vor Ort geleistet und die neue Mitarbeiterin Danièle Servé in ihre Tätigkeit eingewiesen. Die Zukunft der Bibliothek ist damit gesichert. Ich möchte an dieser Stelle dem Kulturministerium und vor allem der Gemeinde Ulflingen für ihre großzügige finanzielle Unterstützung danken. Ohne letztere könnte unsere Leihbücherei nicht funktionieren. Ein besonderer Dank geht auch an das interkommunale Gemeindesyndikat SICLER und selbstverständlich an die rund 1.200 Abonnenten, die uns seit Jahren die Treue halten.
Bereits unter Präsident Léon Braconnier wurde eine Arbeitsgruppe geschaffen, um unsere Statuten, die im Laufe der Zeit ziemlich „staubig“ geworden waren, zu überarbeiten. Zusammen mit Gründungsmitglied Paul-Henri Meyers, einem überaus erfahrenen und anerkannten Juristen, erneuerten wir die Vereinssatzungen. In zwei außerordentlichen Generalversammlungen, zu denen – getreu der alten Satzungen und nach Rücksprache mit unseren Rechtsberatern – sowohl die Gründungsmitglieder als auch die aktiven Mitglieder eingeladen worden waren, wurde der neue Text diskutiert und anschließend gutgeheißen. Die Reform der Statuten schrieb sich zudem in die dringliche Notwendigkeit ein, uns endlich den gesetzlichen Erfordernissen anzupassen. Die diesjährige Ausgabe der „Journées du chant grégorien“ konnte leider nicht stattfinden. Schade, denn der Vereinsvorstand war durchaus bereit, die gregorianischen Tage abzuhalten. Doch ein Brief des Abtes hat uns dazu bewogen, für das Jahr 2015 davon abzusehen. Wir werden in den kommenden Wochen Kontakt mit der Abtei aufnehmen, um zusammen mit den Verantwortlichen über die zukünftige Organisation der „Journées“ zu beraten. Die Aussprache mit den Benediktinern wird sicherlich manches klären, zumal „De Cliärrwer Kanton“ gute Verbindungen zum Kloster pflegt.
Ein weiteres Ziel ist es, den Vereinsvorstand dauerhaft zu verjüngen, damit „De Cliärrwer Kanton“ auch im 21. Jahrhundert kulturelle und gesellschaftliche Relevanz besitzt. In den letzten Monaten waren es vor allem die älteren Mitglieder, allen voran Henri Keup, unser langjähriger Chefredakteur, die uns dazu ermutigt haben, das Erbe der Gründer zu schützen und ihren Idealen treu zu bleiben. Ihre moralische Unterstützung hat uns angespornt, hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken. Unsere Präsenz anlässlich des Lernfestes am 31. Mai 2015 in Wintger hat unserer Vereinigung sehr gut getan, uns bekannter gemacht und uns neue Abonnenten beschert. Es war richtig, sich dort als Vereinigung vorzustellen, da wir bei dieser Gelegenheit mit vielen Menschen aus der Region ins Gespräch kommen konnten. Diese Offenheit hat sich bezahlt gemacht, denn während des ganzen Tages sind weit über 150 Besucher und Interessenten an unserem Stand gezählt worden. Ich möchte mich bei allen bedanken, die uns an diesem Tag tatkräftig unterstützt haben.
„De Cliärrwer Kanton“ ist nun wieder gut aufgestellt. Die Qualität unserer Zeitschrift liegt uns am Herzen. Auch der direkte Kontakt zu den Menschen im Ösling ist uns ein wichtiges Anliegen. Wir waren, sind und bleiben ein Sprachrohr für die Bewohner der Region. Wir möchten uns auch weiterhin kulturell betätigen und in unserer Zeitschrift die Themen Geschichte, Natur, Patrimonium und Tradition beleuchten. Auch der Bereich Wirtschaft und Soziales in der Nordspitze wird nicht zu kurz kommen. Mit den Verantwortlichen des SICLER werden wir das ökonomische Leben des Clerfer Kantons genauer unter die Lupe nehmen und wirtschaftliche Akteure näher vorstellen. Nur so können unserer Region die nötige Anerkennung und Aufmerksamkeit zu Teil werden, die ihr zustehen.
Dies ist unsere zentrale Aufgabe. Dies begeistert uns. Zusammen mit unseren zahlreichen Abonnenten und Autoren fühlen wir uns dem Norden des Landes mehr denn je verpflichtet.
In diesem Sinne wünschen wir unseren Lesern und Freunden ein frohes, aber auch besinnliches Weihnachtsfest 2015 sowie ein glückliches Jahr 2016. Möge es uns Gesundheit, Frieden, Zuversicht und Frohsinn bereiten!