André Bauler

Ein Internat, angekündigte Baustellen und Öslinger Saatkartoffeln

Unsere Vereinigung hat sich immer sehr dezidiert für den Bau eines Lyzeums in der Nordspitze eingesetzt. Seit Mitte Februar steht nun offiziell fest, dass die neue Sekundarschule auch noch ein Internat erhalten wird.

Bis zu 50 Schüler sollen hier einmal betreut werden. Die neue Infrastruktur soll vornehmlich Schüler aus allen Landesteilen und eventuell auch der Grenzregion aufnehmen, die sich spezifisch auf eine spätere ICT-Karriere vorbereiten möchten. Das Lyzeum soll ja bekanntlich zu einer Art Future-Hub im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien werden. Auch wenn uns der Standort des Internats noch nicht bekannt ist, darf man sich jetzt schon darüber freuen, dass diese Wohnstruktur der Gemeinde und der Ortschaft Clerf zugutekommen wird.

WORT-Journalist John Lamberty bezeichnete die angekündigte Wohnstruktur als eine Art „Sahnehäubchen“ auf dem schulischen Kuchen Clerfs. In der Tat, ein solches Haus trägt ohne weiteres zur Anziehungskraft einer Sekundarschule bei. Ein Dank an die Regierung, dass sie dieses Projekt verwirklichen will!

Es sei noch daran erinnert, dass der aktuelle Bildungsminister bereit war, das pädagogische Angebot des Lyzeums auf eine breite Basis zu stellen, um so besser und schneller den Bedürfnissen in der Region Rechnung zu tragen. Clerf wird somit sicherlich nicht das Schicksal erleiden, das der früheren Wiltzer „Annexe“ in Troisvierges beschieden war. Diese schulische Einrichtung litt immer unter der Tatsache, dass die Schüler sie nach 9e verlassen mussten. Damals bevorzugten es die Eltern, ihre Kinder sofort nach Diekirch oder nach Ettelbrück zu schicken. In Clerf wird dies ja nun unterbunden; es sei denn, es kämen nicht genug Schüler für eine bestimmte Ausbildung zusammen. Auf jeden Fall werden die Sekundarschulen der „Nordstad“, in Wiltz und in Clerf zukünftig enger zusammenarbeiten, um somit unglückliche Wettbewerbssituationen im Interesse der Öslinger Jugend zu vermeiden.

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Zu einem anderen Thema. Es geht um die Zukunft der N7. Das „WORT“ veröffentlichte dazu am 18. Februar ein Dossier. Zu diesem Zeitpunkt hatte unsere Vereinigung auch schon ein Communiqué verfasst, das wir noch vor Fastnacht publizieren wollten. Was dann auch geschah. Den Inhalt dieses Textes können alle unsere Leser in dieser Nummer überprüfen. Die prompte Reaktion des Nachhaltigkeitsministers über das Internetmedium „Twitter“ blieb nicht aus. Einige Tage später kommunizierte der Minister Details zu den geplanten Arbeiten.

Niemand von uns verlangt(e) Wunder, aber einige konkrete Baustellen sollten ab 2017 endlich in Angriff genommen werden. Wir sind froh, dass der Minister dem WORT gegenüber erklärte, dass die Kommunikation noch aktiver werden kann. „Dass das Ministerium in Sachen N7 aktiver und regelmäßiger mit den Bürgern kommunizieren könnte, sei indes aber ein Einwand, den er fortan stärker beherzigen wolle“, so das WORT vom 1. März zu einer Aussage von Herrn Bausch. Unser Communiqué war also nicht umsonst. Wir wünschen uns in diesem Sinne einen direkten Austausch mit dem Nachhaltigkeitsministerium vor Ort. Vielleicht lässt sich noch 2017 ein Meeting arrangieren, an dem auch politische Vertreter der Region teilnehmen sollten.

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Der Clerfer Kanton entwickelt sich alles in allem in eine gute Richtung. Wirtschaftlich gesehen gibt es Lichtblicke. So wurde die neue „Éisleker Setzgromperegenossenschaft“ Synplants im Februar eingeweiht; ein hochmoderner Betrieb, der Saatkartoffeln in alle Welt exportiert. Synplants ist ein gutes Beispiel, um zu zeigen, dass es im Clerfer Kanton immer wieder Unternehmen gibt, die sich auf dem Weltmarkt behaupten müssen und können. Da die Anbauflächen von Speisekartoffeln in Luxemburg rückläufig sind, entwickeln sich die Exportverkäufe von Synplants spürbar nach oben. Mehr als 80% der erzeugten Pflanzkartoffeln sind für ausländische Märkte bestimmt. Zu den wichtigsten Importpartnern luxemburgischer Saatkartoffeln gehören Italien sowie die iberische Halbinsel, aber auch Länder wie Bosnien und Kroatien sowie Algerien und Ägypten in Nordafrika; bzw. der Nahe Osten und arabische Staaten (Libanon, Kuwait, Saudi-Arabien, …). Öslinger Saatkartoffeln finden sogar den Weg bis nach Bangladesch, Kuba und Venezuela. Wir wünschen der Genossenschaft weiter viel Erfolg in ihren Bestrebungen und beglückwünschen sie für diese zukunftsweisende Investition in unserem Kanton.

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Im Vorfeld des bevorstehenden Osterfestes möchten wir Ihnen, liebe und treue Leser, eine ruhige und freudige Zeit wünschen. Dies verbunden mit der Hoffnung, dass die sonnige und farbige Frühlingszeit, die uns nun erwartet, Sie mit neuem Optimismus und frischem Tatendrang erfülle.