André Bauler

Menschlichkeit und Kreativität

Unser schöner Kanton ist nicht nur ein touristischer Magnet und in einen Naturpark eingebettet. Er ist auch eine Region in welcher wirtschaftliche Schöpfungskraft und sozialer Zusammenhalt groß geschrieben werden.

Was die zweite Dimension betrifft, so bedeutet dies ganz konkret, dass wir Menschen, denen es aus unterschiedlichen Ursachen nicht so gut geht, Hilfe in ihrem alltäglichen Leben leisten und ihnen konkrete Lebensperspektiven bieten.

Erst kürzlich vertraute mir ein Freund an, seine Tochter interessiere sich für einen sozialen Beruf, sei es in einer Betreuungsstruktur oder im Rahmen des regionalen Sozialbüros „Resonord“. Es bereite ihr Freude, hilfsbedürftigen Mitbürgern konkret unter die Arme zu greifen, entweder bei der Wohnungssuche oder bei der Ausübung handwerklicher Tätigkeiten.

Integration heißt, dass wir unsere Augen keineswegs vor den Nöten und Ängsten unserer Mitmenschen verschließen. Immer mehr Menschen gelingt es nicht, ein Dach über dem Kopf zu finden, vor allem, weil sie dafür nicht über die finanziellen Mittel verfügen.

Andere tun sich aufgrund einer körperlichen Behinderung schwer, Fuß auf dem klassischen Arbeitsmarkt zu fassen. Wieder anderen ist es einfach nicht möglich einen gewissen Rhythmus in ihr Leben zu bringen; ihnen bleibt es verwehrt einen definitiven Arbeitsplatz zu besetzen, da ihnen die dafür erforderte Energie fehlt oder das nötige Durchhaltevermögen, aus welchen Gründen auch immer, abhanden gekommen ist.

Dass wir diesen blanken Tatsachen nicht einfach so zusehen können, ist wohl selbstverständlich. Hilfestellung, Beratung, Begleitung oder Aktivierung, das sind nur einige Schlüsselwörter in diesem Kontext. Denn letztlich geht es ja um Sinngebung; wir müssen all diesen Mitmenschen, die unsere Hilfe auf ihrem Lebensweg brauchen, sinnvolle Perspektiven und Aktivitäten anbieten, die es ihnen ermöglichen am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Dies geschieht nun im Rahmen diverser Strukturen, die auch in der Nordspitze während der letzten Jahrzehnte, in mühevoller und vielfach auch freiwilliger Arbeit aufgebaut wurden.

Im Laufe der Jahre ist somit eine Vielzahl an Einrichtungen geschaffen worden, die älteren, kranken, behinderten oder arbeitslosen Menschen ein neues, manchmal heimeliges Zuhause, eine sinnstiftende, weil kreative Wirkungsstätte oder ganz einfach nur einen freundlichen Begegnungsort für Freizeitaktivitäten anbieten.

Sie erleben an diesen Stellen menschliche Nähe und Wärme, Geborgenheit und Zuflucht. Sie können dadurch Freundschaften und Kontakte mit Gleichgesinnten knüpfen. Und sie erlernen hier Neues, entwickeln Kompetenzen und erschaffen greifbare, oftmals einzigartige Produkte, die eventuell gekauft und verschenkt werden können. Aktivitäten, die sie mit Herz, Leib und Seele erfahren.

Das ist also der Zweck unserer diesjährigen Spezialnummer: wir stellen ihnen die beeindruckende Vielfalt der sozialen Dienste und Betreuungsstrukturen des Clerfer Kantons vor. Wir zeigen Ihnen, was hier geleistet und wie hier tagein, tagaus gelebt wird.

Nicht immer eine „heile Welt“ – aber dennoch lebenswerte und menschenfreundliche Orte, die uns so manches lehren und uns ein nachahmenswertes Beispiel liefern, in einer ausgeprägt egoistischen und hedonistischen Welt, die tendenziell auf den materiellen und schnellen Erfolg, auf die Maximierung des individuellen Glücks und auf manchmal sehr flüchtige, wenig innige Bekanntschaften setzt.

Eine Gegenwelt also, deren Türen wir Ihnen jetzt öffnen.