André Bauler

Nun auch digital unterwegs …

Der Verein „De Cliärrwer Kanton“ hat sich stets durch seine kulturelle Zeitschrift, seine zahlreichen Autoren und Fotografen sowie durch seinen steten Einsatz für das Ösling ausgezeichnet. Seit mehr als vier Jahrzehnten erscheint unsere Zeitschrift nun im Papierformat, zuerst in Schwarz-Weiß, später in Farbe. Im Laufe der Jahre haben wir regelmäßig an ihrem Layout arbeiten und uns von erfahrener Seite beraten lassen. Bereits seit 1998 veröffentlichen wir Informationen über uns und unsere Zeitschrift auf einer eigenen Homepage, nämlich auf www.dck.lu. Wir befinden uns also in einem ständigen Entwicklungs- und Lernprozess und sind immer bemüht unsere Vereinigung weiterzubringen. Dies soll auch so bleiben und wir bedanken uns bei allen, die uns mit ihren konstruktiven Anregungen begleiten wollen. Leider reichen diese Anstrengungen aber in der heutigen Welt nicht mehr aus, um neue Interessenten für unsere Zeitschrift zu erreichen. Wer heuer kaum oder gar nicht in den sozialen Medien präsent ist, riskiert langsam aber sicher, aus dem Blickfeld zu geraten, insbesondere aus jenem der jüngeren Mitbürger. Das wollen wir nicht einfach hinnehmen.

Deshalb geht unsere Vereinigung neue Wege in punkto Kommunikation. Wir haben entschieden, dass wir uns auf unserem eigenen Youtube-Kanal vorstellen: Uns selbst, unsere Zeitschrift, die öffentliche Bibliothek in Troisvierges, unsere jährliche Sondernummer, die ja traditionsgemäß ein spezifisches Thema behandelt.

Seit Weihnachten 2020 stellen wir jede einzelne Nummer mit ihren jeweiligen Highlights und Autoren vor, dies an einem bestimmten, gut ausgewählten Ort des Clerfer Kantons und im Rahmen eines lockeren Gesprächs. Dieses Video wird späterhin auch auf dem „Lëtzebuerger Kanal“, auch unter dok.tv bekannt, ausgestrahlt. Zudem hat „Nordliicht TV“ uns versprochen, jedes Jahr unsere Spezialnummer, die meistens Ende Oktober erscheint, vorzustellen.

Wir gehen diesen Weg, weil wir uns mehr denn je der Tatsache bewusst sind, dass sich die Welt rasant verändert. Immer mehr Menschen, gerade die jüngeren Generationen, bewegen sich tagtäglich im weltweiten digitalen Netz. Wohl nicht in allen Fällen zum Besten. Und doch bietet das „World Wide Web“ viele positive Beiträge, konkrete Möglichkeiten, um sich zu informieren und weiterzubilden.

Nicht alles im Internet ist überflüssig, bedenklich, gefährlich oder verwerflich. Vieles trägt dazu bei, die Welt besser oder anders kennen zu lernen. Oder hilft, dass Akteure des öffentlichen Lebens oder der Zivilgesellschaft sich differenzierter darstellen können. Zu jeder Zeit und für jedermann, der das Netz nutzt. Wir sind der Überzeugung, dass unsere Beiträge auf Youtube oder im Fernsehen ein breiteres Bild unserer Vereinigung zeichnen können und hoffen, dass sie uns mit neuen Sympathisanten in Verbindung bringen. Bekanntlich wird unsere Zeitschrift quer durch das Land gelesen, in jedem Kanton also. Wir wollen, dass dies auch in Zukunft so bleibt. Vor allem aber wollen wir uns öffnen für neue Mitbürger, die in unserem schönen Ösling leben wollen und/oder hierhin arbeiten kommen. „De Cliärrwer Kanton“ gehört zur Nordspitze des Landes wie das Amen im oder nach dem Gebet.

Die digitalen Medien werden wir nun gezielter nutzen, um auf unsere kulturelle Arbeit aufmerksam zu machen und um unser Lektorat zu stabilisieren, ja sogar auszubauen. Die klassischen Medien, ob Zeitungen oder Zeitschriften, befinden sich in einer Krise. Immer weniger Menschen möchten Papier in ihren Händen halten. Auch E-Books werden stets beliebter, wie uns auch die zunehmende Zahl der geliehenen Bücher in der Bibliothek „Tony Bourg“ zeigt. Deshalb steigen immer mehr Medienhäuser auf digitale Formate um.

Es liegt uns natürlich ob unserer Größe fern uns mit diesen professionellen Akteuren zu vergleichen oder gar messen zu wollen. Aber die Wirklichkeit, der diese unterliegen, betrifft auch uns als kleine Vereinigung und wir können diese nicht ignorieren. Deshalb haben wir entschieden, unsere Zeitschrift sowohl weiter in Papierformat zu drucken, als auch eine kurze Besprechung ins Netz zu stellen. Nach einiger Zeit werden wir die erforderlichen Schlussfolgerungen daraus ziehen und, wenn nötig, weitere Anpassungen vornehmen. Wir freuen uns jetzt schon auf Ihre Reaktionen, Kritiken und Anregungen.

Trotz der noch immer währenden sanitären Krise wünsche ich Ihnen eine frohe Osterzeit und eine stabile Gesundheit – verbunden mit der Hoffnung, dass uns der Frühling zu neuen Kräften und neuem Mut verhilft.