André Bauler

Inmitten einer Welt im Umbruch

Langsam geht das Jahr zu Ende. Es war ein Jahr voller Konflikte, Nöte und Überraschungen. Die geopolitischen Spannungen der letzten Monate verändern die Welt. Das freie Europa gerät zusehends in die Defensive.

Grund genug uns bewusst zu werden, dass nichts bleibt wie es ist. Dass wir in Zukunft anders leben werden, ja müssen; mit weniger Ressourcen und mit deutlich mehr Herausforderungen. Und wir sollten endgültig erkennen, dass die Demokratie ein kostbares Gut ist, das wir eigentlich Tag für Tag beschirmen müssen.

Unsere Freiheit ist ein wertvolles und fragiles Geschenk. Sie ist nichts Selbstverständliches und daher gilt es alles dafür zu tun, damit gerade die jüngeren Generationen diese verteidigen, um sie zu bewahren.

2022 war aber auch ein Jahr des beginnenden Umbruchs. Die energetische Transition ist voll im Gange. Die derzeitige geopolitische Lage drängt sie uns förmlich auf. Und wenn wir dem Klimawandel trotzen wollen, sind wir dazu gezwungen unsere Lebensweise umzustellen, z.B. indem wir immer weniger fossile Energien verbrauchen, alternative Quellen ausbauen und keine Lebensmittel mehr verschwenden. Viele Bürger sind bereit, diesen Weg zu gehen und ihren Beitrag, so weit wie nur möglich, zu leisten. Wenn sie es sich denn leisten können, das sollten wir nicht übersehen.

2022 war aber auch ein Jahr der Hoffnung. Viele Menschen erwarten, dass sich die Pandemie dauerhaft abschwächt und wir wieder zu einem Leben ohne Maske übergehen können. Viele hoffen auch, dass der Krieg im Osten Europas beendet werden kann und die geschundenen Menschen wieder ein halbwegs „normales“ Leben führen dürfen.

„De Cliärrwer Kanton“ wird sich auch in 2023 für die Sorgen der Öslinger Bevölkerung einsetzen. Vieles wird sich noch in diesem Jahrzehnt verändern müssen. Die Nordspitze braucht einen infrastrukturellen Ruck. Nicht nur der Ausbau des Lyzeums in Clerf steht an, sondern auch die längst überfällige Modernisierung der N7 zwischen Schmiede und „Fridhaff“. Das Projekt wurde 2021 vom Parlament mit überwältigender Mehrheit votiert.

Auf was warten die Entscheider in der Hauptstadt also noch? Tagtäglich verschlechtert sich der Zustand dieser wichtigen Nationalstraße. Gut, die Arbeiten an der Umgehungsstraße von Hosingen sollen nun endlich in 2023 beginnen. Doch dies ist nicht die einzige Baustelle, die es zu lancieren gilt. Eine entschiedenere Vorgehensweise drängt sich in diesem Dossier allemal auf, wenn die Bürger des Nordens nicht den unguten Eindruck gewinnen sollen, dass die Welt hinter Mersch mit Planken zugenagelt ist.

Ihnen allen am Ende dieses ungewöhnlichen Jahres die besten Wünsche für 2023. Mögen die Weihnachtsfeiertage friedlich verlaufen und voller Hoffnung sein!