André Bauler
Touristische Perspektiven für den Norden
Alle Jahre wieder schenkt uns der Sommer eine Zeit der Erholung. Diese Ruhepause ist eine willkommene Gelegenheit um Distanz zu all den Dingen und Erfahrungen zu gewinnen, die uns tagtäglich in Atem halten oder uns Sorgen bereiten. Wir Menschen funktionieren nun eben nicht einmal wie eine Maschine, die ununterbrochen läuft. Wollen wir kreativ und dynamisch bleiben, sind wir auf Phasen der Einkehr und der Muße angewiesen.
Durchatmen und relaxen kann man auf vielfältige Weise. Im Ausland, aber auch hierzulande – und insbesondere in der Natur. Unsere Öslinger Naturparks bieten zahlreiche Wanderwege sowie Orte der Regeneration. Der Clerfer Kanton verfügt zudem über romantische Landschaften, heimelige Dörfer und eine historische Bausubstanz, in welcher man entspannen und die Seele baumeln lassen kann. Gerade das Zusammenspiel von Natur, Kultur- und Freizeitangeboten macht unsere Region touristisch attraktiv.
Denkt man an Freizeitinfrastrukturen, so besteht sicherlich noch Spielraum nach oben. Die von Gemeinden, kommunalen Syndikaten und privaten Investoren in den letzten Jahren geleistete Arbeit lässt sich ohne Zweifel zeigen und schaff t die nötigen Voraussetzungen, um sich in der Nordregion wohl zu fühlen.
Dabei darf man nicht übersehen, dass es immer schwieriger wird, Menschen zu finden, die in diesen Bereichen ihr Brot verdienen wollen. Auch in der Nordspitze des Landes arbeiten, neben einheimischen Arbeitnehmern, so manche Grenzgänger in der Gastronomie, in Hotels und in Freizeiteinrichtungen. Ohne ihren Einsatz wären viele Dienstleistungen einfach nicht denkbar.
Übrigens: im Nordbezirk wird die Palette der Serviceleistungen auf touristischer Ebene in absehbarer Zukunft durch zwei staatliche Infrastrukturen erweitert. Es handelt sich hierbei um die Jugendherberge in Vianden, die im ehemaligen Trinitarierkloster untergebracht wird und über 100 Betten verfügen wird, sowie um die neue Jugendherberge in Ettelbrück nahe des Bahnhofs. In der Pattonstadt entsteht unter dem Konzept eines “urban city hostel” ein Gebäude mit 120 Betten, die auf 35 Zimmer verteilt sind. Zudem wird ein Restaurant mit Cafeteria eingerichtet, das auch Gästen zur Verfügung steht, die nicht in der Herberge übernachten. In dieser Gaststätte werden auch regionale und saisonale Produkte angeboten.
Das Wichtigste bei diesem Projekt ist die Tatsache, dass von Ettelbrück aus zahlreiche junge Menschen den Weg ins Ösling finden und die Region mit Bahn, Bus, Bike oder zu Fuß erkunden werden, um im Clerfer Kanton zu wandern oder am Stausee zu entspannen. Ettelbrück kann so zu einem der Dreh- und Angelpunkte werden, die im Dienst des regionalen Fremdenverkehrs stehen. Darüber hinaus wird diese Jugendinfrastruktur zur Belebung des lokalen Bahnhofviertels beitragen, was sicherlich den dort wohnenden und arbeitenden Menschen zugute kommt.
*
Ja, es ist Sommer: im Prinzip soll diese Saison für viele Mitbürger eine weniger hektische Zeit sein, in der sie zu sich finden und sich erholen. Auch wenn die Welt momentan aus den Fugen zu geraten droht und wenig Hoff nung besteht, dass sich die geopolitische Lage verbessern wird, sollten wir uns trotzdem einige Tage der Ruhe und des Nachdenkens gönnen, um neue Kräfte zu schöpfen, damit wir zukünftigen Herausforderungen besser trotzen können. Vielleicht kann Ihnen die reich gefüllte Sommerausgabe unserer Zeitschrift dabei helfen.
Zum Schluss möchte ich unsere treuen Autoren Henri Keup und Johny Stephany für ihre Auszeichnung als „Citoyen d’honneur“ der Gemeinde Troisvierges beglückwünschen. Beide wurden am Vorabend des diesjährigen Nationalfeiertags für ihr kulturelles Engagement von Bürgermeister Dr. Edy Mertens öffentlich geehrt. « Cui honorem, honorem! »