Léon Braconnier

3800 Unterschriften

Im November 2006 wurde bekanntlich die Initiative « Ee Lycée fir de Kanton Clierf » gestartet. Die Mühe hat sich gelohnt, auch wenn beim Schreiben dieser Zeilen noch kein Zeitplan für das Projekt besteht. Es war wichtig, die Entscheidungsträger zu sensibilisieren. Und es war richtig, Bewegung in ein Dossier zu bringen, das wohl regelmässig ein Gesprächsthema war, aber dennoch auf der Stelle trat. Über 3.700 Personen haben die Petition unterschrieben, ein stolzes Resultat, wenn man bedenkt, welch bescheidene Mittel uns zur Verfügung standen. Zahlreiche Leser und Freunde des Cliärrwer Kanton haben ganze Arbeit geleistet, ihre Familie, Nachbarn und Bekannte zum Mitmachen motiviert. Manches Formular erwies sich als zu klein, um alle Unterschriften aufzunehmen. Es ist nun bewiesen: die Forderung nach einem Lyzeum findet in der Bevölkerung breiteste Zustimmung.

Wenn es darum geht, landesplanerische Akzente zu setzen und regionale Zentren mit Leben zu erfüllen, kommt man in einem Kanton, der immerhin 13% des nationalen Territoriums ausmacht, nicht um den Bau einer Sekundarschule. Seit etwa 15 Jahren steigt die Bevölkerung kontinuierlich, die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.

Dank der von Charles Goerens angefragten « Heure d’actualité » ist am 19. Dezember 2006 im Parlament über das Lyzeum diskutiert worden – wieder einmal herrschte auf allen Rängen Einstimmigkeit. Genau wie im Jahre 2001, als eine diesbezügliche Petition der Grünen mit allen Stimmen der Volksvertreter angenommen wurde. Alle Parteien hiessen nun erneut das Projekt gut, die Minister Mady Delvaux-Stehres und Claude Wiseler gaben das Ja-Wort der Regierung. Jetzt, da kein Zweifel besteht, dass alle dafür sind, sollte man auf das Gaspedal drücken. Denn wenn sämtliche Abgeordnete und die Ministerien grünes Licht geben, bedeutet dies das endgültige Aus für die Bremser, die bislang vor und hinter den Kulissen am Werk waren.

Der Staat hat in der Zwischenzeit das frühere Gelände der CTI in Clerf gekauft, mit der erklärten Absicht, dort das Lyzeum zu errichten. Das ist sicher ein Etappensieg. Und es ist klar, dass wir für diesen wichtigen Schritt sehr dankbar sind. Noch nie war das Projekt « Lycée » so greifbar.

Sollte nun den Absichtserklärungen ein Gesetzentwurf folgen, mit einem Zeitplan, wären alle Zweifler eines Besseren belehrt. Aber: allzu viele Monate sollte man nicht mehr verstreichen lassen.

Dem Präsidenten des Cliärrwer Kanton sei gestattet, an den Vorschlag unseres Mitarbeiters André Bauler zu erinnern, der neuen Sekundarschule den Namen « Lycée Tony Bourg » zu geben. Denn wer aus unserer Region steht mehr für humanistisches Gedankengut als Professor Tony Bourg? Er ist unbestreitbar eine herausragende Persönlichkeit, dessen Verdienste, dessen intellektuelle Autorität hierzulande von niemandem angefechtet werden. Dem neuen Lyzeum den Namen « Tony Bourg » zu geben, wäre nicht nur Hommage, es wäre Programm. Es wäre Mission. Diese Chance sollte man auf keinen Fall verpassen.